Mein Jahr 2021: Wie war es? Anfang des Jahres war noch irgendwie alles ungeplant. Es war klar, dass München nur als Zwischenstation gelten sollte. Aber wo möchte ich eigentlich leben? Und dann fing ich an, meinen spontanen Impulsen zu folgen. Und so kam es, dass ich dieses Jahr eigentlich zwischen den Orten München, Essen, Mallorca und Sylt hin- und hergependelt bin. Gleichzeitig war mir klar, dass ich ortsunabhängig arbeiten möchte und so fing ich an, mich in das Thema online business einzuarbeiten. Und das habe ich mir übrigens viel leichter vorgestellt, als es für mich tatsächlich ist. Weiteres dazu und viele weitere persönliche Erfahrungen kannst du gerne in meinem Jahresrückblick 2021 lesen.

Mein Jahresrückblick 2021

 

Endzeitstimmung am Flughafen auf den Weg nach Mallorca

Mitte März 2021 hat mich das Fernweh ergriffen. Nachdem wir Sylt am 31.10.2020 verlassen hatten und nach München gegangen sind, wurde ich immer unzufriedener und trauriger. Irgendwie konnte ich mich in München noch nicht richtig eingewöhnen. Mir fehlte das Meer, die täglichen Spaziergänge an der frischen Luft, die Weite und sogar der Wind. Also stellte ich mir die Frage, die ich mir in solchen Momenten immer stelle. Was würde mir jetzt Freude machen? Spontan schoß mir durch den Kopf: Mallorca. Eigentlich war eine Reise nach Mallorca schon für 2020 geplant gewesen. Nun, dann sollte es wohl 2021 ein.

Also fing ich an Flüge und Unterkünfte zu checken. Wie lange sollten wir bleiben und wo würde ich mich wohlfühlen? Für Christoph, meinem Mann, war die Frage der Dauer schnell geklärt und er meinte: vier Wochen mindestens. Ok, gesagt, getan. Ich buchte die Flüge, ein Hotel (für die erste Woche zum Ankommen) und dann eine Finca für die weiteren drei Wochen. Am 21.03.2021 ging es los. Es war ein kalter Tag an dem wir uns mit unseren Koffern Richtung Flughafen auf den Weg machten. Am Flughafen selber erlebte ich etwas, was ich so noch nie erlebt habe, obwohl ich schon einige Flugreisen in meinem Leben gemacht habe. Alles war wie ausgestorben. Kein einziges Geschäft hatte geöffnet, keine Musik ertönte, keine Menschen, kein Stimmengewirr. All die Geräusche, die mir sonst in einer Abflughalle entgegenkommen, blieben aus. Ich fühlte mich unwohl und es war irgendwie mystisch. Es war ein ganz unbehagliches und wahrscheinlich auch ziemlich einmaliges Erlebnis den Flughafen München so zu erleben. Ich hatte mich zwar gedanklich irgendwie darauf eingestellt, dass situationsbedingt wenig Menschen mit dem Flugzeug unterwegs seien, doch diese Endzeitstimmung erschauderte mich mehrfach. Endlich im Flieger Richtung Sonne hellten sich meine Gedanken auf und die Vorfreude auf die kommenden Wochen stieg von Minute zu Minute.

Blick auf die Berge, im Vordergrund Frauenkirchen München

Bei guter Sicht … Blick auf die Berge

Unsere Finca und der frühe Vogel

Seitdem ich reise, habe ich den Wunsch einmal auf einer richtigen Finca im Süden Urlaub zu machen. Laut Wikipedia ist Urlaub übrigens die Zeit, wo unselbständig beschäftigte Personen der Arbeit fernbleiben, nachdem sie hierzu die Genehmigung des Dienstherren erhalten haben. Ok, dass lasse ich jetzt mal so stehen.
Also war ich nun im März 2021 zum ersten Mal in meinem Leben auf einer Finca im Osten von Mallorca. Schon als wir mit unserem Mietwagen vor dem Tor standen, spürte ich, dass ich richtig war. Die Finca selber war wunderbar wohnlich eingerichtet, von allen Seiten schien die Sonne durch die Fenster und rund um die Finca gab es Kakteen, viele blühende Pflanzen und eine tolle Terrasse rund um das Haus. Ich dachte: Ja, hier werde ich mich wohlfühlen.

Die Tage auf der Finca waren wirklich etwas sehr Besonderes. Viel Freiraum und Ruhe. Das liebe ich. Noch erwähnenswerter waren die Sonnenaufgänge. Da ich ein Frühaufsteher bin, habe ich oft das Glück, den neuen Tag begrüßen zu dürfen, wenn es noch dunkel ist. Dann ist alles still. Alles schläft noch, auch die Tiere verhalten sich noch ruhig. Von diesen zauberhaften Morgenden hatte ich einige auf der Finca. Während ich auf dem Gasherd das Wasser für den Kaffee erhitzte, trat ich oft schon raus auf die Terrasse. Manchmal hörte ich von weit weg einen Hahn krähen, ansonsten war alles rundherum noch im Tiefschlaf. Ich stand ruhig da und atmete tief ein. Der Horizont war lila gefärbt und manchmal war der Mond als schöne Sichel zu erkennen. Mit diesem Blick in die Natur und der Stille der Nacht überkam mich regelmäßig eine tiefe Dankbarkeit. Wieder ein neuer Tag, wo ich gesund aus dem Bett hüpfen und mir einen wundervollen Tag gestalten kann. Immer wieder wurde mir bewusst, welch eine schöpferische Kraft in uns steckt. Wenige Minuten später brach dann der Tag an und langsam verfärbte sich die eine Ecke des Himmels und ich konnte erahnen, dass gleich die Sonne dort hervorlugte. Dann brach der Tag an und der Zauber der Nacht verschwand. Wenn dann die Sonne ihre ersten Strahlen über die Erde schickte, genoss ich diesen besonderen Moment noch einen Augenblick. Dann ging ich ins Haus und bereitete mir meinen Kaffee zu. Der Tag konnte beginnen.

Sonnenaufgang auf der Finca

das Wunder eines neuen Tages beginnt

Neues Business, neue Herausforderungen für mich

Nach 5-jähriger selbständiger Tätigkeit für Ringana, einen Naturkosmetik- und Vitalstoffhersteller, habe ich mich entschlossen, noch einmal meine Idee von Selbständigkeit zu überdenken. Die Tätigkeit brachte mir nicht den gewünschten Erfolg. Ich ging immer wieder neue Schritte, löste Glaubenssätze auf und hatte kurzfristig Erfolg. Dennoch fühlte es sich immer schwer an und es machte selten richtig Freude. Mein Lebensmotto ist allerdings: Es darf leicht sein! Was keineswegs bedeutet, dass es nicht Herausforderungen geben kann, dennoch sind diese immer nur kurzfristig und können überwunden werden.

Also entschied ich mich im Sommer 2021 einen Schlußstrich zu machen und meine Tätigkeit im Network Marketing an den Nägel zu hängen. Ich hatte die Idee, ein eigenes Business zu machen. Dies sollte online sein, da ich auf jeden Fall ortsunabhängig arbeiten möchte. Und plötzlich war die Frage da: was kann oder möchte ich den Menschen überhaupt geben? Was kann ich anbieten? Wem kann ich helfen und eine Unterstützung sein? Oh wow, da prasselten ordentlich Glaubenssätze auf mich ein und es sollte doch eigentlich Freude machen. Jeden Tag ging ich ein Schritt weiter. Las, hörte und studierte Unmengen zu dem Thema online business und ließ mich gleichzeitig von einem Coach begleiten. Nach sehr vielen Hochs und Tiefs habe ich tatsächlich eine Menge Wissen gesammelt und vieles gelernt. Auch über mich. Ich habe verstanden, dass ein eigenes Business eine wertvolle Reise zu mir selbst ist. Und ich habe verstanden, dass ich mir erlauben darf, zu lernen. Ich bin ein ungedudiger Mensch und irgendwie dachte ich, ich müsste nur wissen, wie es geht und dann los. Ja Pustekuchen. Nichts ging los. Meine Ungeduld machte mir immer wieder einen Strich durch die Rechnung, indem ich mich wahnsinnig unter Druck setzte. Also schmiss ich zigmal alles wieder hin und einmal mehr fing ich wieder an, an dem business zu basteln und weiterzugehen.

Tief in mir habe ich anscheinend den Glauben, dass ich es schaffe. Ich werde eine Unternehmerin werden und Menschen die Hilfe geben, die sie gerade benötigen. Ich darf nur noch den Weg aus diesem Labyrinth finden. Ich weiß, es gibt einen Ausgang, doch es ist alles so verzwickt. Ich möchte so gerne, doch irgendetwas hält mich noch mega stark zurück, dass ich noch nicht die ersten sichtbaren Schritte gehen kann. Alles ist genau richtig, wie es gerade ist. Ich darf akzeptieren, dass ich zuerst noch einen Schleier lüften darf. Auf jeden Fall bin ich sehr gespannt, wohin diese Reise mich führen wird. Es bleibt also auch in 2022 spannend.

das bleibe ich auch 2022!

5 Wochen Sylt und wie ist das dort mit dem Umweltschutz?

Christoph ruft mir zu: …Stephan hat gerade angerufen und gefragt, ob wir bereit wären, fünf Wochen nach Sylt zu kommen? Einer seiner Fahrer bei Velotaxi Sylt wäre abgesprungen und nun benötigt er dringend einen zuverlässigen Fahrer. Na klar kommen wir! Wann soll es losgehen?
Ruckzuck hatte ich mich dran gemacht und für uns eine Unterkunft gesucht. Zum Glück mag ich es zu recherchieren und Angebote zu beobachten und zu vergleichen, sonst hätte ich wahrscheinlich die Suche schon längst aufgegeben. Im September für fünf Wochen eine geeignete Unterkunft zu finden, die nicht den Wert eines Kleinwagens entspricht, ist eine echte Kunst. Doch mit immer wieder positiven Vorsätzen suchte ich weiter und fand für uns zwei schöne Ferienwohnungen. Einmal umziehen war für uns ok und so konnte die Reise also beginnen. Zum Glück sind wir beide so unabhängig und flexibel, dass wir solche tollen Angebote annehmen können. Früher war das anders in meinem Leben. Ich war angestellt und konnte weder so spontan Urlaub nehmen, noch 5 Wochen am Stück. Genau dafür treffe ich immer wieder Entscheidungen, um ein unabhängiges und freies Leben leben zu können. Eine wichtige Entscheidung traf ich im Dezember 2018 und kündigte meine 10-jährige Festanstellung bei dem größten Wohnungskonzern in Deutschland. Mehr dazu und wie es überhaupt dazu kam mal in einem anderen Blogartikel.

Der Schutz unserer Umwelt liegt mir am Herzen. Ich mag es, wenn die Natur atmen und sich entfalten kann. Und ich mag den Gedanken, dass die Erde auch noch für meine Neffen und ihre Nachkommen genug Nahrung zur Verfügung stellen kann. Und auch auf Sylt war es dieses Jahr für mich erkennbar, dass viel Tourismus auch einfach seine Spuren hinterlässt. In den Dünen lag Abfall, wie Dosen oder Masken und auch am Strand wurde Unrat angespült. So verabredete ich mich mit Heike, der Gründerin von bybyeplastik Sylt um etwas über die neuesten Umweltprojekte auf Sylt zu erfahren. Es wurde die Initiative KlareKante Sylt ins Leben gerufen. Hierbei handelt es sich um Projekte und Aktionen, um die Sylter Natur sauber zu halten. Davon war ich sofort begeistert und bot meine Unterstützung an. Mit Flyern im Gepäck machte ich während meines Aufenthalts immer wieder auf das Thema Müllvermeidung aufmerksam. Vielleicht konnte ich ja sogar den einen oder anderen für den Schutz der Umwelt sensibilisieren. Ich würde es mir sehr wünschen.

Sonnenaufgang auf der Finca

SYLT…wie ich es liebe

DIE Erkenntnis 2021: ich bin hochsensibel

Schock oder Erleichterung? Ganz klar Erleichterung.
Das Thema Hochsensibilität wurde dieses Jahr von mehreren Personen an mich herangetreten. Zuerst hab ich es irgendwie nur gehört, dann irgendwann mal einen Test im Internet gemacht und mir dann das Buch von Luca Rohleder „Die Berufung für Hochsensible“ gekauft. Und was soll ich sagen? Das Buch hat mir in einigen Bereichen meines Lebens echt die Augen geöffnet. So vieles wofür ich mich bis jetzt schlecht gemacht habe, ist eher eine Gabe von mir. Ja, ich benötige mehr Rückzug und Ruhepausen. Und ja, ich fühle ich in einer großen Gruppe oft überfordert, weil einfach viel zu viele Reize auf mich einprasseln. Und ja, ich nehme die Stimmungen der Anderen auf z.B. wenn ich irgendwo hereinkomme. Und ja, ich habe sehr feine Antenne für Andere und auch für mich. Bisher hab ich immer gedacht, dass ich anders bin und dass hab ich irgendwie als blöd empfunden.

Nachdem ich mehr mit dem Thema Hochsensiblität/Hochsensitivität (HSP) beschäftigt habe, ist mir so viel mehr klar geworden. Klar geworden ist mir auch, dass ich genau so sein darf. Und das war eine riesige Erleichterung für mich. Da muss ich 49 Jahre werden, um zu erkennen, dass mit mir nix falsch ist. Nach dieser Erkenntnis öffnete sich eine neue Welt für mich. Es fühlte sich auf einmal alles viel leichter an. Ich begann darauf zu achten, wo ich mich in meinem täglichen Leben eigentlich gegen mich entscheide. Und auch wenn es oft nur Kleinigkeiten waren, summierten die sich selbstverständlich auch. Am Ende des Tages hast Du einen Tag deines Lebens nach den Ideen der Anderen verbracht. Und im Gegensatz dazu haben sich dieses Jahr die Gelegenheiten summiert, wo ich auf mich geachtet und mit einem guten Gefühl zu mir gestanden habe. Und wie fühlt sich das am Ende des Tages an? Ganz wohlig, zufrieden, im Einssein mit mir.

Hochsensibel eingekuschelt

behütet und beschützt

Meine erste Nacht in einem Camper …

Um diese Erfahrung habe ich mich irgendwie schon lange gedrückt. Soll man nicht glauben, oder? Irgendwie war es bei uns immer wieder im Gespräch. Sollen wir einen Camper kaufen und einfach losfahren? Uns treiben lassen und schauen, an welchen Plätzen es uns gut gefällt und wo wir uns wohl fühlen? Doch irgendwie hat mich immer etwas davon abgehalten.

Nun dieses Jahr war ja das Jahr der spontanen Impulse und der Abenteuer und somit entschied ich mich für zwei Nächte einen Camper zu mieten. Auf dem Weg von Sylt nach München legten wir also einen Zwischenstopp in Lübeck ein und mieteten uns über PaulCamper einen Van. Bei der Übergabe erfolgte eine komplette Einweisung, so dass ich mich auf den ersten Fahrmetern schon deutlich wohler fühlte. Ich war allerdings irgendwie ziemlich aufgeregt. Wir fuhren Richtung Ostsee, das Ziel sollte Boltenhagen sein. Wir fuhren durch schöne Landschaften und entdeckten ein superschönes Cafe, wo wir uns einen Kaffee und ein Stückchen Kuchen besorgten. Die Inhaberin war sehr zuvorkommend und zu meiner großen Überraschung, war ihr ganzes Angebot vegan. Ich entschied mich für eine leckere vegane Donauwelle. Diese war wirklich unfassbar lecker! Ich genoss in vollen Zügen diesen Zwischenstopp und freute mich darauf, was sonst noch alles passieren würde.

Wir hielten noch an einem schnuckeligen Hofladen und kamen dann gegen Abend in Boltenhagen an. Nach dem ersten Spaziergang am Meer entschieden wir uns für den Campingplatz, um dort zu übernachten. Der war jetzt weniger spektakulär und in meiner allerersten Nacht in einem Van schlief ich friedlich und ruhig. Am Morgen ging unsere kleine Abenteuerreise dann ausgeruht Richtung Ratzeburg weiter, wo ich einen kleinen Stellplatz direkt an dem See ergoogelt hatte. Der Besitzer war eher handfest und ein Mann weniger Worte, doch wir bekamen tatsächlich einen Stellplatz für die Nacht direkt am See. Hier war im Gegensatz zu Boltenhagen Ruhe und Idylle im Vordergrund. Wir erkundeten noch die Gegend um Ratzeburg und abends machten wir es uns in unserem Camper gemütlich. Da es im Oktober abends schon sehr frisch wurde, war ich wirklich heilfroh, dass wir eine schöne Heizung hatten. Alles wirklich sehr komfortabel. Die zweite Nacht war auch wunderbar und morgens direkt nach dem Öffnen der Augen konnte ich über dem friedlich liegenden See die Sonne aufgehen sehen. Herrlich!

Eine kurze Quintessenz: Ich empfand unsere ganze Tour als herrlich flexibel und es fühlte sich sehr frei an. Das ein oder andere bedarf der Planung und ich musste mich in einigen Dingen echt umstellen. Für mich war es in allem eine gelungene kleine Abenteuerreise und ich bin sehr froh, dass ich es ausprobiert habe.

unser Camper

früh morgens am See

Müde und glücklich nach einer fantastischen Eselwanderung

Auf „unserer“ Finca in Mallorca lebte nebenan ein Esel, welchen wir kurzerhand Toni tauften. In den Wochen auf Mallorca bauten wir irgendwie eine Beziehung zu ihm auf,  hörten ihn rufen und besuchten ihn bei unseren Spaziergängen. Zurück in Deutschland entschied ich mich, eine Eselwanderung bei der lieben Susa zu buchen. Einen ganzen Tag mit Eseln unterwegs zu sein, erst der Einführungskurs und anschließend noch alleine mit deinem eigenen Esel ein bißchen durch die Wälder streifen. Der Eselhof im bayerischen Wald lag mitten im Wald.

Wir wurden von der Stille der Natur empfangen und bei Ankunft konnten wir schon die Esel überall sehen und hören. Susa erzählte uns, dass die Esel eine tiefe Freundschaft untereinander eingehen und so ließe sie nie einen Esel mit einem Menschen alleine laufen. Bei der Einführung erfuhren wir viel Wissenswertes über die Esel. Dabei striegelten wir unseren Esel, damit dieser eine Verbindung zu uns aufbauen konnte.  Nach ein paar Einweisungen zum Lenken des Esels, begaben wir uns als Gruppe mit unseren Eseln in den Wald. So hatte ich meine allererste Berührung mit einem Esel. Sie ließ sich streicheln und lief neben mir her – bis zum nächsten Rosenbusch. Da knabberte sie genüßlich die ganzen schönen Blüten ab und ich versuchte sie mit allen Mitteln schnell davon wegzuholen. Ich war froh, als die „Herde“ weiterging, denn da setzte sich meine Eseldame auch wieder in Bewegung. Im Laufe unseres Spazierganges wurde meine Eseldame immer bockiger, so dass ich immer mehr Tricks und Kniffe (welche uns Susa verraten hatte) anwenden musste.Susa verriet mir, dass meine Eselin gerade in der Pubertät wäre und gerne ihre Grenzen austesten wolle. Ok. Gerade ich bekomme einen Esel, der Grenzen austestet? Ist ja spannend.

In der Mittagspause überlegte ich mir, ob ich denn wirklich die zweite Hälfte des Tages mitgehen wollte. Ich fühlte mich überfordert und war schon ziemlich müde. Ich äußerte meine Bedenken und so war Christoph bereit, unsere Esel zu tauschen. Was für eine Erholung! So geht also Eselwandern: Der Esel hinter mir hinterher, einfach an der langen Leine, mal grasen, mal laufen. Wir haben uns verstanden. Der restliche Tag war pure Idylle.

Auf der Rückfahrt im Auto war ich hundemüde. Den ganzen Tag an der frischen Luft und die volle Konzentration auf ein Tier, hat mich so richtig schön müde gemacht. Kein einziges Mal an dem Tag, habe ich an irgendwelche Sorgen gedacht. Ich fühlte mich geerdet und sehr zufrieden. Das eine Eselwanderung so beeindruckend sein kann, hätte ich mir nicht träumen lassen. Sehr zu empfehlen für Menschen die in der Natur mal so richtig abschalten wollen. Auch bestens geeignet für Kinder.

die Eseline sieht zwar klein aus, aber…

WOW! 50!

Eigentlich hatte ich gedacht, es wird ein Geburtstag wie jeder andere. Doch irgendwie bemerkte ich, dass ich mich in den Wochen zuvor gedanklich immer wieder damit beschäftigte, was es denn überhaupt für mich bedeuten würde. 50. Ist es eine nur eine Zahl? Nur ein weiterer Geburtstag in meinem Leben?

So entschied ich mich, den Geburtstag mit meiner Familie in Essen -meiner Heimatstadt- zu verbringen. Ich wollte ein Tag ohne Verpflichtungen, mit viel Herzlichkeit und noch mehr Leichtigkeit.

Vor 50 Jahren bin ich an einem Montag geboren. Die Tage vor meinem Geburtstag habe ich ganz viel an meine Eltern gedacht. Wie ging es den beiden damals wohl? Meine Schwester war schon geboren und jetzt kommt noch ein zweites Mädchen mit in die Familie. Vieles würde sich durch meine Geburt noch einmal verändern. Ich spürte wie schon so oft, eine tiefe Dankbarkeit, dass die beiden sich entschieden haben, mich zu bekommen. Mir das Leben zu schenken und alles dafür zu tun, dass ich einen guten Weg gehen kann. Sich zu opfern, mir ihre Zeit und ihre Liebe zu schenken und die Bereitschaft zu geben, mich die ersten Jahre zu begleiten. Und zwar so gut, wie es für die Beiden möglich war. Beide haben sich schon entschieden, die Erde zu verlassen. Es hat mich viel Kraft gekostet, dies zu akzeptieren. Besonders bei meiner Mutter, die ich schon seit über zwei Jahrzehnten nicht mehr an meiner Seite habe. Eine Verbundenheit bleibt dennoch. Immer! Zu Beiden! Sie leben in mir, in meiner Schwester und in meinen Neffen weiter.

Und so wollte ich innerlich diesen besonderen Tag einfach meinen Eltern und meiner Familie widmen. Ohne sie würde es mich so in der Form heute gar nicht geben. Und mit Demut gestalteten wir uns diesen Tag. Wir verbrachten nicht einfach nur Zeit miteinander. Wir tauschten uns aus, aßen miteinander, lachten viel miteinander und zeigten auch mal offen unsere verletztlichen Seiten.

Einen 50. Geburtstag hätte ich persönlich mir nicht schöner vorstellen können. Ich war umgeben von liebevollen Menschen, wir hatten genug zu essen und zu trinken, ein Dach über dem Kopf und gemütlich warm war es auch. Wir hatten tolle Gespräche und eine Menge Freude dabei. Für mich war es perfekt. Daher kann ich nur Danke sagen. Danke Mama, Papa, Christoph, Kerstin, Kevin, Jannis und Luca. Ihr habt es möglich gemacht! Danke auch an die Personen im „Hintergrund“, welche ebenfalls dazu beigetragen haben, dass dieser Tag für mich unvergesslich bleibt.

meine Geburtstagsdeko im Apartment

Mein Jahr 2021 in Zahlen!

  • mein 50. Geburtstag – 1 mal 🙂
  • Anzahl gehörter Hörbücher – ich glaube 4
  • Anzahl Facebook Freunde – 291
  • Anzahlung der Hotels/Apartments, wo ich übernachtet habe – 20 (unglaublich oder?)

Weitere Highlights aus meinem Jahr!

  • Die Volljährigkeit meines Neffens und unsere Überraschung mit einer leckeren Eistorte!
  • viele Erkenntnisse im Bereich meiner persönlichen Entwicklung
  • Kurzbesuch meiner besten Freundin bei uns auf Mallorca
  • viel Freiheit und Flexibilität genießen zu können
  • zum ersten Mal ehrenamtlich tätig bei Silbernetz

Was wartet 2022 auf mich?

  • erneut der Sprung in die Selbständigkeit mit meinem eigenen online Business
  • viele Monate auf Mallorca
  • ein Wohlfühlort für mich (Haus/Wohnung), wo ich mich jederzeit zurückziehen kann.
  • Freiheit, Leichtigkeit, Lachen, Freude, Lebensfreude pur, Genuss, lecker Essen, im Meer schwimmen, viele Sonnenauf und -untergänge sehen, mit Freunden Zeit verbringen, mit der Familie zusammen sein und noch vieles mehr!
  • ich hoffe mindestens 1x Sylt
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