Kurz nach meinem allerersten Spontanbesuch in Ruhpolding wusste ich: da will ich wieder hin. Was für eine magische Anziehungskraft. Und so entschieden wir uns, unsere Auszeit in dem Ort zu beginnen, wo die Entscheidung dafür gefallen ist. In Ruhpolding im Chiemgau 😀

Ganze zwei Wochen in Ruhpolding liegen hinter mir

Es ist Sonntagmorgen und noch alles ganz still. 14 Tage Aufenthalt hier in Ruhpolding sind heute zu Ende und es geht weiter nach Österreich.

Wahnsinnig schnell habe ich mich an dieses kleine Örtchen gewöhnt. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich in den letzten Jahren an einem Ort war, der mich so schnell gefesselt hat.

Aussicht auf Berge und Wiesen

die wundervolle Aussicht von unserem Balkon

Meine Eindrücke und Erlebnisse

Die Natur ist mein Vorbild

Hier werde ich innerlich ruhig und ich fühle mich ausbalanciert. Gleichzeitig spüre ich eine Stärke und eine innere Klarheit, so dass meine persönlichen Entwicklungsprozesse viel leichter durchlebt werden. Am Bach stehen, die Berge im Hintergrund, das Wasser fließt unaufhörlich und sucht sich seinen Weg. All das ist Leben in seiner Reinheit. Übertragen auf unsere Lebenszeit sehe ich das so, dass ich immer einen „Berg“ für Standhaftigkeit und Sicherheit benötige. Und dann in verschiedenen Bereichen die Bewegung des „Wassers“. Nicht stehenzubleiben, sondern mitzufließen. Um den einen Stein herum und dann wieder um den nächsten. Mal schneller (wenn wenig Steine im Wasser sind) und dann wieder langsamer (wenn uns viele Steine stoppen). Wenn Du das mal an einem Bach beobachtest, wirst Du feststellen, dass das Wasser nicht stehenbleibt. Und es überrascht Dich nicht einmal. Es ist selbstverständlich oder? Wir Menschen neigen jedoch dazu, stehen zu bleiben, wenn auf einmal Steine vor uns im Leben auftauchen. Stillstand. Wir suchen keinen Weg der uns herumführt, sondern beharren vor diesem Stein und wollen ihn unbedingt wegschieben. Um dann geradeaus weiterzugehen. Wenn Du Dir jetzt wieder die Natur vor Augen nimmst, erkennst Du, dass es nicht um den geraden, sondern um den möglichen Weg geht. Es gibt also immer ganz viele Optionen in unserem Leben für ein Problem. Wir sehen sie nur nicht, weil wir nicht mit dem Leben im Fluss sind.

Das Wasser umspült sanft die Steine

Was die Natur in mir bewirkt

Die Zeit hier war gefüllt mit Natur. In den letzten Monaten habe ich oft darüber nachgedacht, was mich denn eigentlich überhaupt glücklich macht. Was erfüllt mich so richtig? Sehr oft auf unseren Wanderungen kam mir der Gedanke, dass ich hier in der Natur zufrieden bin. Also zufrieden hört sich vielleicht so mittelmäßig an. So ist es jedoch absolut nicht gemeint. Es ist eher eine unaufgeregte Zufriedenheit, welche mich dennoch voll erfüllt. Ich spüre, wie ich selber aufblühe. Wie ich wieder neugieriger und mutiger werde. Wie die Kraft sich in mir sammelt. Weißt Du, das schöne ist doch, es überhaupt erleben zu können. Zu bemerken, welche Veränderung die Natur in mir bewirkt. Die letzten Monate in der Stadt habe ich schon daran gezweifelt, dass mich überhaupt noch etwas erfüllen kann. Und hier? Hier ist es so einfach. Was für eine tolle Erfahrung und sehr lehrreich für mich.

blühende Wiesen, Berge, blauer Himmel mit Wolken

Stille. Kraft und Weite.

Einmal eine schlechte Erfahrung gemacht

Mit der Angst im Gepäck auf den Rauschberg

Zwei super schöne Erlebnisse waren die Fahrt auf den Rauschberg und der Besuch der Langerbauer Alm. Der Rauschberg war insoweit eine Herausforderung für mich, da ich das Gondelfahren hasse. Seitdem in der Bahn am Tafelberg, Südafrika ein Angstruck durch mich durchging, meide ich gerne die Gondel. Vorher war es kein Problem für mich, doch in Südafrika meinte mein System irgendwie: so jetzt habe ich Angst. Abstürzen, zu sterben. Was auch immer. Auf jeden Fall war mir echt schlecht und ich schwitzte spontan aus allen Poren. Mittlerweile habe ich meine Gedanken zu Ängsten kennengelernt und weiß besser, was in meinem System passiert. Daher war der Rauschberg eine gute Möglichkeit, eine gute Erfahrung zu sammeln und es hat geklappt! Es war zwar noch nicht super easy, dennoch wäre ich sogar ein paar Tage später ein zweites Mal hochgefahren. So funktioniert es, wenn ich meine Angst einlade und sie wahrnehme. Und die Sicht oben war berauschend. Für diese Aussicht hat es sich für mich allemal gelohnt in die Gondel zu steigen.

Gondel von der Bergbahn
Blick über die bayerischen Alpen

trotz Wolken ein spektakuläres Panorama

Endlich bin ich auf einer Alm

Eine urige Alm mit Herz

Bei der Langerbauer Alm hat mich die Gemütlichkeit gefesselt. Der Hof der Familie Sandbichler ist wirklich schön urig und mit ganz viel Herzlichkeit hergerichtet. Da geht es um’s Wohlfühlen.

Die Kühe grasen stoisch vor der Tür. Diese Ruhe hat sich sofort auf mich übertragen. Wir haben uns eine leckere Brotzeit und Kaiserschmarrn gegönnt und abgewartet, bis der Regen vorbei war. Normalerweise haben die Almen hier erst ab Juni geöffnet und das Wetter war an unserem Besuchstag sehr unbeständig. Daher hatten wir Glück und es waren sehr wenig Wanderer unterwegs. So konnte ich in Ruhe schöne Fotos machen und die Augen haben die eindrucksvolle Weite der Röthelmoos Alm genossen.

Ich bin aufgefüllt mit schönen Erlebnissen und Eindrücken hier aus Ruhpolding und der Umgebung.

Bei Gemütlichkeit fällt mir gerade noch der Unternberghof ein. Dort hast Du einen sensationellen Blick auf Ruhpolding, leckeres Essen und hervorragenden Service. Absolute Empfehlung von mir! Schon beim Betreten umgibt Dich eine Welle von Gemütlichkeit und aufrichtiger Herzlichkeit. Es ist einfach schön, hier einen weiteren wundervollen Tag ausklingen zu lassen. Und ich erweitere mein Visionboard um mindestens eine Übernachtung in diesem hübschen Hotel! Ja, das mache ich.

So viele tolle Erlebnisse.

Was für ein schöner Aufenthalt. Ich bin dankbar und habe ganz viele tolle Eindrücke im Gepäck. Gestern Morgen beim Zähneputzen hab ich z.B. ein Kuckuck gehört. Direkt hier vor unserem Fenster. Und daraufhin habe ich ihn gegoogelt und er sieht ganz anders aus, als ich gedacht habe. Ursprünglich habe ich gedacht, es wäre ein kleiner brauner Vogel. Tja, wieder was gelernt. Und mein Kräuterwissen habe ich ebenfalls erweitert und viele neue Wildkräuter kennengelernt.

Jetzt werden die Sachen gepackt und dann geht es weiter auf unserer Reise.

Holzhaus von innen mit altem Ofen
Blick auf Berge und im Vordergrund Holzbänke

die Langerbauer Alm: innen und außen urig gemütlich

Gute Klosprüche gibt es auch!

Diesen Spruch habe ich auf der Toilette im Klostergasthof Maria Eck gesehen und sofort fotografiert. Ich finde ihn so passend. Wie oft lässt Du Dich von Deiner Angst leiten anstatt von Deiner Freude? Wir verpassen dadurch oft das wahre Leben.

ein Spruch auf einer Toilette

„aus Angst vor dem Tod, hören wir auf zu leben“

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